2020-09-15

Als die Straße nach Eppertshausen noch eine Allee war

Heimat- und Geschichtsverein erinnert an „Alt Münster“

Wenn der Heimat- und Geschichtsverein (HGV) von „Alt Münster“ spricht, so meint er nicht die heute existierende Gaststätte an der Kreuzung Frankfurter, Altheimer und Bahnhof Straße sondern das Münster vergangener Tage. „Corona lässt es nicht zu, unseren Mitbürgern das alte Münster im Heimatmuseum zu zeigen. Deshalb sind wir dankbar, dass wir dies zumindest in Schrift und Bild tun können“, bedankt sich HGV-Vorsitzender Kai Herd.

Die Sandsteinbrücke nach Eppertshausen mit dem Anfang der AlleeHeute soll ein Bild der alten Sandsteinbrücke auf der damaligen Bundesstrasse 45 in Richtung Eppertshausen im Mittelpunkt stehen. Bis in die sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts hinein diente die Anfang der achtzehnhundert neunziger Jahre erbaute Brücke als Überquerung der Gersprenz. Es war eine aus dem im Odenwald gebrochenen Sandstein gefertigte Bogenbrücke, die sich gut der Landschaft anpasste. Als der Autoverkehr immer mehr zunahm, war die Brücke an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt. Besonders am Sonntagabend, wenn viele Bewohner aus den Städten Frankfurt und Offenbach aus dem Wochenendausflug aus dem Odenwald auf dem Heimweg waren, bildeten sich lange Autoschlangen in der Ortsdurchfahrt. Die Brücke wurde verbreitert und die schönen Sandsteinbögen verschwanden. Auch die Bäume, die rechts und links der B 45 nach Eppertshausen standen, fielen der breiteren Straße zum Opfer. Der steigende Individualverkehr hatte wegen Bäumen zu etlichen Unfällen geführt, von denen auch einige tödlich endeten. Deshalb ist es den Münsterern nicht zu verdenken, dass  sie damals mehrheitlich die Straßenbaumaßnahmen begrüßten. Eine Umweltschutzbewegung gab es noch nicht und das Auto stand meist an erster Stelle. Der Heimat- und Geschichtsverein ist sich deshalb bewusst, dass früher in Münster manches schöner aber keinesfalls alles besser war!